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--- 07.09.2023 ---
Der Verwaltungsrat der EDSH bedauert den weiteren Anstieg der Strompreise für das kommende Jahr.

Schweizweit liegen die Strompreise für das kommende Jahr im Durchschnitt bei rund 32 Rp/kWh. Die Hauptgründe für diese schweizweit hohen Preise liegen bei den seit 2021 massiv gestiegenen Energiekosten (Covid, Ukraine-Krieg, Ausfall Kernkraftwerke etc) sowie den laufend steigenden Abgaben (neu Winterreserve Schweiz sowie höhere Abgaben an das Schweizer Hochspannungsnetz und an den regionalen Netzbetreiber Valgrid).

Die EDSH liegt mit rund 42 Rp/kWh etwa 10 Rp/kWh über diesem nationalen Durchschnitt. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens muss die EDSH den gesamten Strombedarf am Markt einkaufen d.h. die EDSH besitzt im Gegensatz zu anderen Elektrizitätswerken weder eigene, kostengünstige Kraftwerke noch vorteilhafte Konzessionsverträge. Und zweitens hat die EDSH zwischen 2018 und dem Beginn der neuen EDSH-Amtsperiode (neuer Verwaltungsrat) 2021 keine Einkäufe mehr getätigt. Die Folge war, dass die EDSH ihren gesamten Strombedarf für das Jahr 2024 relativ kurzfristig während der Hochpreisphase zwischen 2021 und 2023 zu ungünstigen Bedingungen einkaufen musste. Weil die RELL den Strom für ihr eigenes Versorgungsgebiet im Bezirk Leuk bereits Jahre früher günstig eingekauft hat, ergeben sich für das Jahr 2024 grosse Preisdifferenzen zwischen den beiden Nachbargemeinden Steg-Hohtenn und Gampel-Bratsch.

Die EDSH hat inzwischen Massnahmen eingeleitet, um eine solche Situation in Zukunft möglichst zu vermeiden: Erstens analysiert die EDSH den Bau von eigenen Kraftwerken, zweitens führt die EDSH mit den Verantwortlichen des KW Lötschen Gespräche in Bezug auf eine mögliche Kooperation und drittens setzt die EDSH neu eine längerfristige Einkaufstrategie um.

Eine Subventionierung der Tarife 2024 kam für die EDSH nicht in Frage. Sie wäre für die EDSH finanziell nicht tragbar gewesen und hätte schlussendlich falsche Anreize gesetzt.

Zum geplanten Verkauf der EDSH an die RELL im Jahre 2020: Die RELL hat den Strombedarf 2024 für ihr eigenes Versorgungsgebiet bereits Jahre vor der Debatte über einen allfälligen Verkauf der EDSH eingekauft. Zum Zeitpunkt dieser Debatte lagen die Marktpreise für das Jahr 2024 noch auf einem ähnlich tiefen Niveau wie die langfristige Beschaffung der RELL für ihre eigenen Gemeinden. Zu diesem Zeitpunkt wäre also, unabhängig von einem allfälligen Verkauf, immer noch die Möglichkeit bestanden, den Strom für das Jahr 2024 zu vergleichbaren Bedingungen wie die RELL einzukaufen. Der geplante Verkauf im 2020 und die hohen Strompreise 2023/24 stehen also in keinem Zusammenhang.

Für weitere Fragen oder Bemerkungen stehen wir sehr gerne zur Verfügung.

--- 13.09.2023 ---
NACHTRAG: Der ehemalige Verwaltungsrat hat eine eigene Stellungnahme verfasst und hat die EDSH aufgefordert, diese auf der Homepage aufzuschalten: https://edsh.ch/assets/img/ser...

--- 13.09.2023 ---
KOMMENTAR des EDSH Verwaltungsrates zu dieser Stellungnahme: Die Mehrheit des aktuellen Verwaltungsrats teilt diverse Ansichten in dieser Stellungnahme nicht, ist aber der Meinung, dass die Homepage nicht der richtige Rahmen ist, die Diskussion über den Inhalt dieses Schreibens weiterzuführen. Tatsache bleibt, dass die EDSH die Stromeinkäufe während der Planung der RELL-Integration ab Herbst 2018 ausgesetzt hat. Damit ging die EDSH, unabhängig von der Preisentwicklung und dem geplanten RELL-Geschäft, ganz grundsätzlich ein erhöhtes Beschaffungsrisiko ein. Die EDSH ging davon aus, dass der zukünftige Energieeinkauf mit der RELL-Integration geregelt werde. Mit einer möglichen Ablehnung der RELL-Integration durch die Urversammlung hat die EDSH scheinbar nicht gerechnet. Nach dem negativen Urversammlungsentscheid, der aus anderen Gründen zustande kam, und der Amtsübernahme im Frühling 2021 mussten die Einkäufe ab Sommer 2021 bei stark steigenden Preisen kurzfristig nachgeholt werden.

Über allfällige weitere Kommunikationsmassnahmen im Zusammenhang mit den EDSH-Stromtarifen 2024 (Weibil, Informationsanlass, Infoblatt etc.) wird der Verwaltungsrat in Kürze entscheiden und bei Bedarf informieren.